„Kapazitäten erschöpft“

„Kapazitäten erschöpft“

Dürre in Meerbusch: Die Stadt bittet Meerbuscher angesichts der anrollenden Heißwetterphase noch dringender, die Bäume vor ihrer Haustüre zu bewässern. Aber auch Vögel und Insekten leiden Durst.

Die andauernde Dürre in Meerbusch mit hohen Temperaturen beschert den Stadtgärtnern schon seit Wochen erhebliche Probleme. „Wir befüllen bereits mehrfach am Tag Tausend-Liter-Fässer und bringen diese aus, dazu bewässern wir noch mittels Hydranten – das reicht aber nicht“, sagt Michael Betsch, Bereichsleiter für Bauhof, Friedhöfe und städtische Grünflächen. Da auch in den kommenden Tagen und (wahrscheinlich) auch Wochen kein Regen bei gleichzeitig steigenden Temperaturen zu erwarten ist, bittet die Stadt jetzt noch dringlicher Meerbuscher, Bäume vor der Haustüre zu bewässern. „Es dürfen auch gleich mehrere Eimer Wasser sein“, so Betsch. Dabei sei es ganz einfach zu erkennen, ab wann ein Baum Hilfe braucht. „Erst lässt er seine Blätter hängen, dann rollen sie sich zusammen, dann werden sie braun.“ „Braun“ sei die dritte Stufe – was einem absoluten Hilfeschrei gleichkomme. Vor allem die Straßenbäume bräuchten nun Wasser. Diese seien besonders betroffen. „Sie stehen in versiegeltem Raum.“ Und gerade diese versiegelte Flächen würde auch noch dafür sorgen, dass es eine Hitzerückstrahlung geben würde – bis spät in die Nacht hinein. Auch wenn die Bäume schon gar keine Blätter mehr tragen sollten, könne diesen immer noch mit Anwohner-Wasser geholfen werden. Schäden, die in diesem Sommer entstehen, würden dann aber erst im kommenden Frühjahr zu sehen sein. Daher: „Bitte helfen Sie uns – unsere Kapazitäten sind erschöpft!“

Die Mitarbeiter der Stadt geben bei der Bewässerung alles — stoßen dabei aber an ihre Grenzen. Daher bittet die Verwaltung Anwohner, den notleidenden Bäumen selber mit Wasser zu helfen.
Die Mitarbeiter der Stadt geben bei der Bewässerung alles — stoßen dabei aber an ihre Grenzen. Daher bittet die Verwaltung Anwohner, den notleidenden Bäumen selber mit Wasser zu helfen. Foto: Stadt Meerbusch/Archiv

Aber nicht nur die Bäume in Meerbusch leiden, auch Vögel, Kleintiere und Insekten dursten. Der NABU Deutschland empfiehlt daher, Vogel- und Insektentränken aufzustellen. Das können auch einfach nur kleine Schalen sein, die mit Wasser gefüllt werden. Für die Insekten sollten in diese Schalen auch noch kleine Steine oder Murmeln gelegt werden, damit die Schale nicht zur Todesfalle wird, aus der sie nicht mehr entkommen. Auf Steinen oder Murmeln können sie landen oder in die Schale reinkrabbeln – ohne zu ertrinken.

(StadtSpiegel)