„Region Rheinschiene“ mit Reinhard Lutum

„Region Rheinschiene“ mit Reinhard Lutum

Über die Entwicklung des linksrheinischen Eisenbahn-Schienenverkehrs im sogenannten langen 19. Jahrhundert berichtete Reinhard Lutum in der Teloy-Mühle.

Insgesamt 58 Zuhörer hatten sich in der Teloy-Mühle zum Vortrag zur „Region Rheinschiene“ eingefunden, welcher im Rahmen des Forums Orts- und Regionalgeschichte des Heimatkreises Lank stattfand und auch in Teilen als Facebook-Live-Stream übertragen wurde. Reinhard Lutum, der frühere Leiter der unteren Denkmalbehörde der Stadt Meerbusch, referierte über die Entwicklung des linksrheinischen Eisenbahn-Schienenverkehrs im sogenannten langen 19. Jahrhundert, dem Zeitraum der industriellen Revolution von 1789 bis 1914. Nachdem technische Start-Schwierigkeiten schließlich erfolgreich überwunden wurden, begann Lutum mit der historischen Einordnung der Thematik. „Während Deutschland in Einzelstaaten stark zergliedert war, nahm Großbritannien für rund 100 Jahre eine Vorreiterrolle in der Industrialisierung ein“, berichtet Thomas Günther vom Heimatkreis Lank.

 Reinhard Lutum, der frühere Leiter der unteren Denkmalbehörde der Stadt Meerbusch, hielt in der Teloy-Mühle den Vortrag „Region Rheinschiene“ — zur Freude der Zuhörer.
Reinhard Lutum, der frühere Leiter der unteren Denkmalbehörde der Stadt Meerbusch, hielt in der Teloy-Mühle den Vortrag „Region Rheinschiene“ — zur Freude der Zuhörer. Foto: Heimatkreis Lank

Einher ging damit die Erfindung der Eisenbahn, mit der erstmals große Mengen Güter und viele Personen in kurzer Zeit über weite Entfernungen transportiert werden konnten. Nach Gründung des Deutschen Zollvereins von 1834 wurden dann auch in Deutschland staatenübergreifende Schienenstrecken errichtet. „Bis zur Jahrhundertwende kam es in der Folge des industriellen Aufschwungs zu einer regelrechten Explosion von neuen Schienennetzen.“ Auch über das Stadtgebiet des heutigen Meerbuschs wurden dabei erstmal die bis heute bekannten Strecken geführt. Im Jahre 1853 stand in diesem Zusammenhang die Gründung der Cöln-Crefelder Eisenbahngesellschaft, die die wirtschaftlich bedeutende Samt- und Seide-Stadt an den Kölner Raum anband. 1856 wurde bereits das heute noch als Denkmal erhaltene Osterather Bahnhofsgebäude errichtet. (Ein identisches Gebäude gab es übrigens in Köln-Worringen, bis es schließlich in den 1980er Jahren abgerissen wurde.)

„Als Konkurrenz zu den dampfgetriebenen Eisenbahnen gründete sich schließlich 1896 die Rheinische Bahngesellschaft, die heutige Rheinbahn, als elektrische Schnellzug-Kleinbahn für den Güter- und Personenverkehr“, so Thomas Günther.

Die heutige Trasse der U76 von Düsseldorf nach Krefeld entspricht im Wesentlichen noch der damaligen A-Linie (auch als K-Bahn bekannt). Die im weiteren Verlauf geschaffene C-Linie (M-Bahn) führte über Lank-Latum nach Moers. Obwohl diese Linie bereits 1958 wieder eingestellt wurde, ist sie bei den älteren Lank-Latumern noch immer im Gedächtnis präsent.

Nach dem rund einstündigen, sehr inhaltsreichen Vortrag von Reinhard Lutum entwickelte sich im Anschluss noch eine lebhafte Fragerunde mit dem Auditorium. Georg Neuhausen vom Heimatkreis Lank dankte Lutum für seine umfangreichen Recherchen und seinen kurzweiligen Vortrag.

(Report Anzeigenblatt)