„Wir möchten gerne in Strümp bleiben“

„Wir möchten gerne in Strümp bleiben“

Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern sucht die 35-jährige Susanne Starkowske eine Wohnung in Strümp. Doch das ist gar nicht so einfach. Dabei hatte alles so gut angefangen - vor zwei Jahren!

Es sollte ein Neustart werden, ein Neuanfang in ein besseres Leben. Die Entscheidung, mit drei Kindern vom Bodensee in ein ganz anderes Bundesland zu ziehen, fiel der 35-jährigen Mutter vor zwei Jahren nicht leicht. „Das bedeutete für meine Kinder und mich eine enorme Umstellung“, erinnerte sie sich. Vor allem ihr heute 13-jähriger Sohn war mit der Entscheidung nicht einverstanden. „Er hatte dort unten alle seine Freunde“, sagt Susanne Starkowske. Ihren beiden Töchtern , heute sind sie fünf und sechs Jahre alt, fiel der Umzug hingegen leichter. „Sie waren noch zu klein, um zu begreifen, warum ich irgendwo anders ein neues Leben beginnen wollte - ohne ihren Vater“, erzählt die Mutter weiter.

Die 35-jährige gelernte Einzelhandelskauffrau blickt auf eine schwere Zeit zurück. Dieser wollte sie entfliehen. Sie wollte einen Neustart wagen und so kam sie nach Meerbusch. Genauer gesagt nach Strümp. „Wir haben immer zusammen gehalten. Ich liebe meine Kinder und lebe für sie“, sagt sie.

In Strümp fanden sie eine Wohnung in einem elf Parteien Haus, die groß genug war, für eine Mutter mit drei Kindern, die den Kindern auch Raum zur Entfaltung gab. An den Wänden finden sich Bilder, die die Töchter im Kindergarten gemalt haben, das Puppenhaus steht im Wohnzimmer und die Bastelsachen vom Laternenbasteln sowie Buntstifte liegen auf dem Esszimmertisch.

„Strümp ist toll“, sagt sie. Die kleine Familie wurde von den Nachbarn herzlich aufgenommen, die Mädchen fanden schnell neue Freunde in den Kindergärten „... und mein Sohn hat auch schnell Anschluss am SMG gefunden“, sagt sie. Kurz: Sie haben sich von Anfang an hier wohl gefühlt.

Doch das Glück sollte nur zwei Jahre dauern, denn „.... ich habe dieses Jahr erfahren, dass das Haus verkauft wurde und der neue Eigentümer das Haus, sanieren und die Wohnungen als Eigentumswohnungen verkaufen will“, sagt Susanne Starkowske. Ein offizielles Schreiben gäbe es zwar noch nicht, aber im persönlichen Gespräch mit dem Eigentümer wurde der Verkauf des Hauses und der Wohnungen deutlich. Da vom Vorbesitzer in der Vergangenheit bereits eine Wohnung als Eigentumswohnung verkauft worden war, können nun alle Wohnung als Eigentumswohnungen auf dem Immobilienmarkt angeboten werden. „Dem neuen Eigentümer mache ich im Grunde keinen Vorwurf - nur stehe ich natürlich jetzt vor einem großen Problem: Wo finde ich als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern wieder eine Wohnung“, fragt sich die 35-jährige Strümperin.

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Man sieht der jungen Mutter ihre Sorge an. „Meine Kinder und ich haben uns hier ein glückliches Leben aufgebaut und sind hier in Strümp bestens integriert - darum möchten wir auch gerne hier in Strümp bleiben“, sagt sie.

Doch leider stößt sie bei ihrer Wohnungssuche immer wieder auf Ressentiments: Alleinerziehend, drei Kindern und Hartz VI beziehend. Das kommt bei potenziellen Vermietern nicht gut an. „Ich habe nicht mal die Chance, mich persönlich vorzustellen. Schon am Telefon wird mir abgesagt - und das obwohl ich jetzt auch wieder halbtags im meinem Beruf arbeite. Was soll ich denn noch machen? Man wird einfach abgestemelt.“

Da sie kein Auto hat, könne sie auch nicht in andere Stadtteile ziehen, ohne ihre Kinder wieder aus ihrem sozialen Umfeld herauszureißen. „Das habe ich einmal gemacht und es war schwer genug. Das möchte ich meinen Kindern nicht mehr zumuten“, sorgt sie sich.

Momentan bewohnt Susanne Starkowske eine 98 Quadratmeter große Vier-Zimmer-Wohnung. „Wir arrangieren uns aber auch gerne neu“, sagt sie. „Ich bin eine bodenständige, bescheidene, verantwortungsbewusste und sehr ordentliche Mama, die ihren Verpflichtungen immer nachgekommen ist. Das Einzige, was ich mir jetzt wünsche, ist ein neues Heim für meine Kinder und mich.“

(Report Anzeigenblatt)