„Wir wollen mehr lesen!“

„Wir wollen mehr lesen!“

Kinder reißen die Arme in die Höhe und rufen mit voller Überzeugung: „Wir wollen mehr lesen!“ Geschafft hat das Psychologe und Buchautor Armin Pongs. In mehreren Meerbuscher Grundschulen hat er mit seinem „Krokofil“ die Schüler begeistert.

„Hiermit versprechen wir hoch und heilig, weniger fernzuschauen ...“, ruft Armin Pongs in die Klasse. Ruhe. Die Kinder schauen sich überrascht an – dann fällt die Entscheidung: „Hiermit versprechen wir hoch und heilig, weniger fernzuschauen“, jubeln sie mit Begeisterung. „... und weniger Computerspiele zu spielen.“ Ruhe. Das auch noch? Drei, zwei, eins: „Und weniger Computerspiele zu spielen!“, reißen die Viertklässler ihre Arme noch ein Stück höher, schreien fast. In 1200 Grundschulen mit 440 Lesungen hat Psychologe Armin Pongs bundesweit Grundschüler begeistert, sie mit dem „Lese-Virus“ infiziert. Jetzt war er mit Förderung des Meerbuscher Kulturkreises (MKK) zum fünften Mal in der Stadt, hat von 8 bis 13 Uhr vier Lesungen in der Verbundgrundschule am Wienenweg in Osterath gehalten. Und das Feuer, das er dabei bei den Kleinen entfacht hat, ist faszinierend. „Er hat bei uns die Jungen und Mädchen von der ersten bis zur vierten Klasse gleichermaßen in den Bann gezogen“, sagt Schulleiter Markus Niemann. Mit seinem Buch „Krokofil“, das freundliche Krokodil vom Nil, hat Armin Pongs die Kleinen begeistert. In seiner Lesung verwebt er unter anderem seine Geschichte mit Erdkunde-Fragen. Und sie machen von Anfang an mit, die Kleinen. „Das ist wirklich bezaubernd, wie er die Kinder erreicht“, sagt Steffi Valentin vom MKK. Dabei hat Armin Pongs auch ein Ziel: „Kinder zum Lesen bringen.“ In so vielen Schulen sei er bereits gewesen, oft genug habe er Kinder mit matten Augen gesehen. „Das energiegeladene Phantasie-Feuer sieht man zwar noch bei Schülern in den Augen, aber immer weniger.“ Schuld seien unter anderem Eltern, die Kinder vor dem TV „parken“ oder ihnen das „iPad“ in die Hand drücken – nur um Ruhe zu haben. „Lesen macht reich“, sagt er zu den Kindern. Die sind mittlerweile mit Traumsteinen und Lesemuscheln ausgestattet – als Leseoptimierung.. Aber sie haben noch etwas von ihm bekommen: Ein Plakat, das genau auf einen Monitor passt und das die Kinder gerne auf eben jenen kleben können: „Ich will mehr lesen“ steht darauf. Da meldet sich ein Mädchen in der ersten Reihe: „Mein Papa sagt, Bücher sind wahre Schätze!“ Mit großen Augen schauen sie die anderen Kids an. Wie recht der Papa doch hat ...

(StadtSpiegel)