Besser: „Den halben Tank wieder vollmachen“

Besser: „Den halben Tank wieder vollmachen“

Die Dürre könnte das Jahr 2018 zum trockensten seit 130 Jahren machen. Durch den niedrigen Rheinpegel kommt es zu Lieferschwierigkeiten bei der Versorgung mit Kraftstoffen – auch in Meerbusch und Willich.

„Das ist Wahnsinn, das haben wir in den letzten 60 Jahren so noch nicht erlebt“, sagt Stefan Norf von Heizöl Norf in Lank-Latum. Die anhaltende Dürre sorgt beim Rhein für Tiefststände (aktuell 57cm beim Rheinpegel Düsseldorf). Und wegen der Tiefstände können die Schiffe nicht mehr mehr voll beladen werden. „Die packen im Moment nur noch ein Viertel oder ein Fünftel.“ Und das hat Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Heizöl, aber auch und vor allem an der Verfügbarkeit von Diesel und Super an den Tankstellen. In Meerbusch ist Heizöl aktuell nicht knapp, aber mit 88 Cent bis 97 Cent recht teuer. „Bei uns ist Heizöl noch vorhanden.“ Nur sollte nun niemand bestellen, der es nicht unbedingt nötig habe. „Wer Heizöl im Moment nicht braucht, sollte auch nix kaufen.“ Mit dem Blick auf die Tankstellen sieht er das anders: „Mein Tipp, auch wenn der Tank vom Auto nur halbvoll ist, sollte man ihn wieder voll machen.“ Sollte auch weiterhin Trockenheit vorherrschen, dann „könnte die Lage brisant werden“. Leser berichten den Meerbuscher Nachrichten/ Extra-Tipp Meerbusch, sie hätten schon hier und dort in Meerbusch Diesel oder Super nicht erhalten. Die Meerbuscher Tankstellen machen unterschiedliche Angaben zur Situation: Während die Q1 in Osterath von „keinen Schwierigkeiten“ spricht, Shell in Meerbusch sich nicht äußern will und auf die Pressestelle von Shell Deutschland verweist, weiß Onur Bilgin von der Freien Tankstelle in Osterath an der Meerbuscher Straße, dass es „in Meerbusch schon zu Problemen bei Diesel und Super gekommen ist“. „Bei uns sind bereits Kunden gewesen, die haben an den anderen Tankstellen nichts mehr gekriegt.“ Welche Sorte nicht verfügbar war, sei aber immer unterschiedlich gewesen. Auch von der Nachbarstadt Willich berichten Leser den Willicher Nachrichten/Extra-Tipp Willich, dass Super und Diesel in den vergangenen Tagen nicht immer verfügbar waren und sind. Mit einer Entspannung der Lage rechnet Stefan Norf von Heizöl Norf erst frühstens im Januar. Auch wenn es jetzt regnen würde. „Dann würde die Problematik immer noch zwei bis drei Wochen weiterbestehen.“ Laut dem Wetterdienst wetteronline.de bewegt sich Deutschland auf das trockenste Jahr seit Messbeginn vor 130 Jahren zu, sollte die Witterung bis Jahresende andauern. „Die Trockenheit in Deutschland ist weiterhin massiv“, so wetteronline.de. Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zeigt dabei deutlich in seinem Dürremonitor für Deutschland, wie extrem die Lage ist: Die Trockenheit in einer Bodentiefe von 25 Zentimetern liegt zwischen den Leveln „schwere Dürre“ und „extreme Dürre“ (Dürrelevel: moderat/schwer/extrem/außergewöhnlich). Die Trockenheit in einer Bodentiefe von 180 Zentimetern liegt auf dem Level „außergewöhnliche Dürre“.

(StadtSpiegel)