Christoph Lange: Kapazitätserweiterung ist planlos

Christoph Lange: Kapazitätserweiterung ist planlos

Eine Kapazitätserweiterung für DUS ohne NRW-Luftverkehrskonzept ist wie Bauen ohne Plan.

Eine Anfrage im Bundestag offenbart, dass der Anteil der Low-Cost-Carrier am Flughafen Düsseldorf in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist. Lagen die Anteile der Segmente Low-Cost bzw. Business im Jahre 2011 noch bei rund 30:70, haben sich diese bis 2015 auf 56,3: 43,7 verändert. Low-Cost nimmt zu und Business ab, dennoch wird gebetsmühlenartig mit der Bedeutung für die Wirtschaft argumentiert, die sich aber in den Zahlen nicht widerspiegelt.

Der Düsseldorfer Flughafen hat Köln/Bonn überholt und liegt mit einem Low-Cost-Anteil von 56,3 weit über den Anteilen der größten Flughäfen Frankfurt (2,1 ) und München (11,5 ). Offenbar ist vonseiten des Flughafens Düsseldorf geplant, weiteres Wachstum im Low-Cost-Bereich zu generieren, was zulasten der anderen NRW-Flughäfen gehen würde und wohl auch gehen soll. Die von zehn (!) Städten im Umfeld des Flughafens DUS beauftragten Gutachter kommen bezüglich der „Potentialanalyse“ zu dem Schluss:

Hierzu Christoph Lange, Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm:

„Der Versuch des Flughafens, einen Bedarf glaubhaft zu machen, bricht in sich zusammen. Es geht nur um die privatwirtschaftlichen Interessen des Flughafens und die „Wünsche“ mancher Billig-Airlines, denn in dem für die Wirtschaft relevanten Segment „Geschäftsreiseverkehr“ sind die Zahlen rückläufig. Wir rufen die Politik deshalb auf, die Interessen aller NRW-Bürger nicht aus den Augen zu verlieren und endlich ein nachhaltiges NRW-Luftverkehrskonzept zu entwickeln. Und alle Bürger dieses Landes sollten – auch wenn sie nicht unmittelbar von Fluglärm und Abgasen belastet sind – gegen diese unverfrorene Verschwendung von Steuergeldern protestieren. Subventionierte Flughäfen gehen pleite, die Bürger müssen Zeit und Geld aufwenden, um die Behörden, die sich bar jeder ökonomischer Kompetenz zeigen, auf den rechten Weg zu bringen, und dennoch werden immer wieder Betriebsgenehmigungen erteilt, die man juristisch bekämpfen muss. Und dann lassen sich die Juristen des Verkehrsministeriums noch auf Kosten der Steuerzahler von den teuersten Anwälten vertreten. Jeder ist also betroffen.“

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Einwendungen gegen den Antrag des Flughafens DUS sind noch bis zum 8. Juli (Eingang bei der BzR) möglich. Die „Bürger gegen Fluglärm“ haben bis heute bereits über 12.000 Einwendungen vorliegen und auch andere Aktionsgruppen sind diesbezüglich sehr aktiv. Wir rechnen damit, bis zum Ende der Einwendungsfrist über 15.000 Einwendungen zu schaffen. Ob dies allerdings die Vernunft der Politik beflügeln wird, muss sich noch herausstellen.

(StadtSpiegel)