Der neue Schulwegweiser

Der neue Schulwegweiser

Sowohl als Heft als auch als Filmchen informieren Meerbuschs weiterführende Schulen über ihre Vorzüge.

Er ist eine Premiere für Meerbusch: der erste Schulwegweiser der Stadt Meerbusch. In diesem Herbst hat die Stadt Meerbusch zum ersten Mal eine Informationsoffensive gestartet, um Eltern und Schüler beim Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule bestmöglich zu informieren. 512 Grundschüler haben das 28-seitige Heftchen bekommen, in dem die Realschule, die Gesamtschule und die beiden Gymnasien ausführlich vorgestellt werden.

 Holger Wegmann (l.), Abteilungsleiter im Fachbereich Schule, stellt gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Frank Maatz und Ute Piegeler als Fachbereichsleiterin Schule am Laptop die neuen Filme und den neuen Schulwegweiser vor.
Holger Wegmann (l.), Abteilungsleiter im Fachbereich Schule, stellt gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Frank Maatz und Ute Piegeler als Fachbereichsleiterin Schule am Laptop die neuen Filme und den neuen Schulwegweiser vor. Foto: aru/Stadt

Parallel dazu gibt es online nun Filme, mit denen sich Eltern und Schüler ebenfalls ein Bild machen können – um die Vorteile der einzelnen Schulen zu entdecken. „Diese Tage finden zwar die Tage der offenen Türen an unseren Schulen statt, aber eine Entscheidung wird in den Familien meist über die Feiertage um Weihnachten getroffen“, sagen der Erste Beigeordnete Frank Maatz und Ute Piegeler als Fachbereichsleiterin Schule. Mit dem Heftchen in der Hand und den Filmen können sich Eltern und Schüler auch später noch informieren und ihre Entscheidungen damit gestützt fällen. Dabei gibt es aber eine Schule, die die Verantwortlichen der Stadt unbedingt herausheben wollen: die Realschule. „Wir haben in Meerbusch einen hohen Bildungsstand und Anspruch“, wissen die beiden. Das sei zum einen positiv für Meerbusch, kann aber auch bei Entscheidungen für Kinder zum Nachteil werden. Denn mit diesem Anspruchsdenken würden auch Entscheidungen gefällt, die nicht dem Wohle des Kindes dienen. „Viele wünschen sich für ihr Kind das Abitur.“ Aber nicht alle Kinder sind dafür geeignet oder der direkte Weg über das Gymnasium ist nicht der richtige. „Am Gymnasium ist der Leistungsdruck vom ersten Tag da“, sagt Holger Wegmann, Abteilungsleiter im Fachbereich Schule. Aber auch der Weg über die Realschule kann zum Abitur führen. Das Lernen an der Realschule sei individueller und eben nicht mit solch einem Druck auf die Schüler belastet. 65 Prozent aller Realschüler hängen noch ein Fachabi dran. Dass dieser vermeintliche Umweg möglich und oft sinnvoll ist, verstehen wiederum einige Eltern nicht und entscheiden sich – oft gegen die Empfehlung der Grundschullehrer – dafür, dass ihr Kind mit der fünften Klasse aufs Gymnasium wechselt. „Wir haben dann später viele, die doch wieder wechseln und sich in der siebten, achten oder sogar auch in der neunten Klasse auf der Realschule anmelden“, sagt Holger Wegman. Manchmal seien das rund 30 Schüler, für die dann wieder neuer Platz geschaffen werden muss. Und die Stadtverwaltung steht voll und ganz hinter der Realschule, sie ist ein exzellenter Bildungsweg. „Wir wollen auf jeden Fall die Realschule stärken“, sagt Frank Maatz. Und nicht nur das: „Wir brauchen die Realschule“, so der Beigeordnete. Nicht aus allen Schülern müssten Akademiker werden.

Neben den Schulvorstellungen bietet der Schulwegweiser auch weitere Informationen zum Schulalltag in Meerbusch wie beispielsweise über das Schoko-Ticket der Rheinbahn, die Inklusion oder den schulpsychologischen Dienst des Rhein-Kreises Neuss. Die mit einem professionellen Team erstellten Filme dauern rund fünf Minuten und sind bei youtube und auf der Internetseite der Stadt zu sehen.

Der Schulwegweiser ist in einer Auflage von 750 Stück erschienen. Zusammen hat die Infokampagne rund 17.000 Euro gekostet.

(Report Anzeigenblatt)