Mehr Babys, noch mehr Tote

Mehr Babys, noch mehr Tote

Meerbusch ist mit seinen knapp über 55 000 Einwohnern eine überschaubare Stadt. Eines teilt sie aber mit fast allen übrigen Städten in NRW: Die Zahl der Geburten ist deutlich niedriger als die Zahl der Verstorbenen.

In NRW wurden im vergangenen Jahr 171 984 Kinder geboren, während die Zahl der Gestorbenen 204 842 betrug. Das Geburtendefizit war mit 32 858 Menschen (16,0 ) höher als im Jahr 2016.

In Meerbusch ist dieses Defizit prozentual deutlich größer. 2017 wurden 462 Kinder geboren. Verstorben sind hingegen im vergangenen Jahr 702 Menschen. Das Defizit beträgt 240 (34,2 ).

Im Vergleich zu den anderen Kreiskommunen schneidet Meerbusch sogar schlechter ab: Im Rhein-Kreis Neuss lag im vergangen Jahr die Zahl der 4223 Neugeborenen auch deutlich unter der Zahl der 5066 Verstorbenen. Das Defizit beträgt in diesem Fall allerdings „nur“ 843 (16,6 ). Dass in Meerbusch trotzdem viel neu gebaut wird und Wohnungsmangel herrscht, kann auch leicht nachvollzogen werden: Es streben generell viele Menschen nach Meerbusch und es werden mehr geboren.

Im Vergleich dazu die Zahlen von vor zehn Jahren: Damals wurden im Rhein-Kreis Neuss 3615 Kinder geboren (608 weniger als 2017), aber auch die Zahl der Verstorbenen lag mit 4123 deutlich niedriger (minus 943).

Dies zeigt, dass die Zahl der Geburten wieder kräftig zugenommen hat. Das trifft auch auf das gesamte Land zu. Laut der amtlichen Statistikstelle des Landes (IT.NRW) hat sich die Zahl der Lebendgeborenen gegenüber dem bisherigen historischen Tiefstand im Jahr 2011 (143 097) um 20,2 Prozent erhöht.

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes lag in NRW im Jahr 2017 mit 29,7 Jahren um 0,2 Jahre höher als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zu Frauen, die im Jahr 2008 ihr erstes Kind bekommen haben, waren Frauen im Jahr 2017 bei der Geburt ihres ersten Kindes nahezu ein Jahr älter. Rund zwei Prozent aller Mütter brachten Mehrlinge zur Welt. Unter den 3 284 Mehrlingsgeburten befanden sich 3 226 Zwillings- und 57 Drillingsgeburten sowie eine Mehrlingsgeburt mit vier oder mehr Kindern.

(StadtSpiegel)