Nicolas und die 99 Tiere

Nicolas und die 99 Tiere

Blindschleiche, Blaumeise oder Mandarin-Entenpaare: Seit seiner Kinderheit ist der Meerbuscher Nicolas von Lettow-Vorbeck von der Natur direkt vor der Haustüre begeistert. Jetzt hat er über „99 Tiere, die man in der Stadt entdecken kann“ ein interessantes Buch herausgebracht.

Der Meerbuscher Nicolas von Lettow-Vorbeck hat das Buch „Stadtwild – Von Amsel bis Zauneidechse – 99 Tiere, die man in der Stadt entdecken kann“ herausgebracht. Wir sprachen mit dem in Berlin lebenden Meerbuscher über seine Faszination für die Großstadtnatur und Tiere aller Art, über Exoten wie die Gottesanbeterin oder die Nutria.

Du interessierst dich bereits seit frühester Kindheit für „wilde“ Tiere in der Stadt. Wie kam es dazu?

Schon solange ich denken kann, schien mir die Beschäftigung mit Tieren ein ziemlich vernünftiger Zeitvertreib zu sein. Es ist einfach faszinierend Tiere zu beobachten, weil sie uns so ähnlich und zugleich so fremd sind. Vielleicht erkennen wir in ihnen auch die Wildheit und Ursprünglichkeit, die wir in uns selbst vermissen.

Was für Tipps hast Du zum Fotografieren von Tieren, die vielleicht scheu sind oder sich zu schnell bewegen? Liegst Du immer lange auf der Lauer?

Ich fotografiere eigentlich nicht so viel, da ich meist nur mit meinem Smartphone unterwegs bin. Die Fotos und Videos, die damit entstehen, nutze ich in erster Linie, um die Tiere im Zweifelsfall besser bestimmen zu können. Auch ist es sehr spannend, sich mittels der Fotos mit anderen Tierfans auszutauschen, gemeinsam sind wir schon manchen Wundern der Stadtnatur auf die Spur gekommen.

In Deinem Buch stellst Du verschiedene Tiere vor, die man in der Stadt finden kann. Mit welchem Tier würde man auf keinen Fall rechnen?

Ich denke, dass die Europäische Gottesanbeterin und die Wespenspinne vielen sehr exotisch vorkommen werden, eventuell auch der gefährlich aussehende Wasserskorpion und die Mandarinente.

Gibt es bestimmte Tierarten, denen es vielleicht sogar in der Stadtnatur besser geht als auf dem Land?

Da gibt es wirklich eine Menge... Wildkaninchen werden in Wohngebieten weniger bejagt und müssen weniger natürliche Feinde fürchten. Füchse freuen sich dank unserer überreichlichen Essensreste über schnelle und einfache Mahlzeiten. Und Honigbienen leben in der Stadt wesentlich besser als auf dem Land, weil in der City immer irgendwo etwas blüht. Spannender Weise passen auch die neuen Stadtbewohner ihr Verhalten an, so singen etwa City-Nachtigallen schriller und lauter. Stare und Amseln kopieren sogar Handyklingeltöne!

In Deinem Buch gehst Du auch auf eher unbekannte Tierarten ein. Was ist zum Beispiel eine Nutria? Und was können wir uns unter einem Buchsbaumzünsler vorstellen? Wo hast Du diese Tiere erstmals gesehen?

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Nutrias sind eine eingewanderte Nagetierart aus dem fernen Südamerika, die habe ich zum ersten Mal während meiner Schulzeit in Meerbusch und Umgebung bis Neuss gesehen. Der Buchsbaumzünsler ist ein ebenfalls eingebürgerter Kleinschmetterling aus Ostasien. Seine Raupen haben es als Buchsbaumkiller zu zweifelhafter Berühmtheit geschafft. Im Garten meiner Mutter habe ich sie erstmals bei ihrem zerstörerischen Werk beobachtet.

Welche Tierarten sind besonders schützenswert?

Tiere, die selten geworden sind oder sogar akut vom Aussterben bedroht sind, verdienen natürlich unseren besonderen Schutz. Innerhalb dieser Gruppe liegt mir der Europäische Triops, ein Kiemenfußkrebs und lebendes Fossil, ganz besonders am Herzen.

Was sollte man auf jeden Fall mitnehmen, wenn man sich auf eine Entdeckungstour in der eigenen Stadt begibt? Vielleicht Dein Buch?

Mein Buch ist natürlich die optimale Grundlage für Stadtsafaris aller Art! Zusätzlich empfehle ich noch ein Fernglas und etwas zu Essen und zu Trinken.

Info: Das Buch „Stadtwild – Von Amsel bis Zauneidechse – 99 Tiere, die man in der Stadt entdecken kann“ von Nicolas von Lettow-Vorbeck ist unter der ISBN 9783959101608 für 16,95 Euro bei allen Buchhandlungen erhältlich.

(StadtSpiegel)