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100 Hunde-Fans in der Stadtbibliothek

100 Hunde-Fans in der Stadtbibliothek

Sonja Schneppendahl, Schülerin des bekannten Hundetrainers Martin Rütter, begeisterte Meerbuscher mit ihrem Vortrag in der Stadtbibliothek.

Sonja Schneppendahl ist Meisterin ihres Faches. Die ehemalige Polizeibeamtin, die sich von 2015 bis 2016 vom medienbekannten deutschen Hundetrainer und Buchautor Martin Rütter zum zertifizierten DOGS Coach ausbilden ließ, begeisterte jetzt ihr Publikum in der Stadtbücherei in Büderich. Dass hier ein Profi vorne steht, das bemerkten die 46 Teilnehmer des ersten VHS-Angebots zum Thema „Verstehen Sie Ihren Hund?“ sofort. „Drei Stunden lang lieferte die Power-Frau ein von Informationen gespicktes Programm, das die versammelten Hundeliebhaber mehr als dankend annahmen“, berichtet Beatrice Delassalle-Wischert, Leiterin der VHS Meerbusch.

Schneppendahl stellte die unterschiedlichen Kommunikationsebenen und Gemütszustände der Vierbeiner detailliert vor und analysierte diese zur Freude des begeisterten Publikums. So unter anderem die Formen des Bellens: das warnende, alarmierende und fordernde. „Ganz wichtig für all diejenigen, bei denen vor einiger Zeit ein kleiner Welpe eingezogen ist: Beim pubertierenden Hund wird unter Umständen alles, was vorher klar war, vollkommen gelöscht!“ Diese Information ist für einige Teilnehmer im Publikum, die von der Situation betroffen sind, ein wichtiger Hinweis. Für ein Paar, das einen sechs Monate alten Hund hat, der sich im Anfangsstadium der Pubertät befindet und seit kurzem jedes Mal in wildes Gebell ausbricht, sobald er sich spiegelt (z.B. auf dem gefliesten Boden oder in den glänzenden Küchenfronten) könnte dieses Wissen neben schlechter Sozialisierung oder gesundheitlicher Beeinträchtigung eine Erklärung sein. „Und damit auch ein Hoffnungsschimmer, denn auch die Pubertät eines Hundes ist irgendwann vorbei“, so Beatrice Delassalle-Wischert. Aber das war noch nicht alles: Für kleine Hunde und „Angsthunde“ ist das Gefühl des Geschütztseins ganz wichtig, das Wissen, dass Herrchen im Zweifelsfalle da ist, erklärte Sonja Schneppendahl. Zu vermeiden sind grundsätzlich bei allen Vierbeinern Konfliktsituation mit anderen (auch größeren) Hunden. Beim Spaziergang besser einmal zu viel ausweichen, so der Experten-Tipp. Wie aber ist die Hundesprache zu interpretieren? „Ein Patentrezept gibt es leider nicht.“ Grundsätzlich muss der Gesamtkontext beachtet werden. Innerhalb dieses Rahmens kann aber festgestellt werden, dass Hunde ihre Ohren beispielsweise zur Beschwichtigung anlegen oder den Blick abwenden, „während die waagerecht gehaltene Rute das Drohen auf Distanz bedeuten kann“.

Information folgte auf Information. Trotz des straffen Programms blieb aber genügend Zeit „für humorvolle Beispiele oder aussagekräftige Kurzvideos“. Die Folge: grandioser Applaus für Sonja Schneppendahl. Denn: Der Abend brachte Hundefreunde voran, war aber gleichzeitig auch äußerst kurzweilig. Darüber freut sich nun VHS-Leiterin Beatrice Delassalle-Wischert: „Die zweite VHS-Veranstaltung zum Thema ist bereits ausgebucht.“ Allerdings können sich Interessenten gerne bei der VHS Meerbusch melden: Schon im Frühjahr gibt es einen weiteren Abend, der an Vierbeinern Interessierten wieder viele hilfreiche Tipps verspricht, um mit „Hundi“ zukünftig (noch) besser kommunizieren zu können.

(Report Anzeigenblatt)