„Manege frei“ in Büderich

Clowns, Bodenakrobaten, Fakire und Trapezkünstler gehören in den Zirkus? Stimmt! Kurz vor den Sommerferien konnten Zuschauer diese und andere Zirkusartisten wie üblich in einem Zirkuszelt bewundern.

Das Außergewöhnliche daran war, dass dieses Zelt der Familie Jonny Casselly jr. auf dem Schulhof der Städtischen Adam-Riese-Grundschule errichtet war und dass jeder Schüler einmal selbst als Künstler vor Publikum in der Manege auftreten konnte!

Kurz vor den Sommerferien hatten die Kinder der Adam-Riese-Schule in Büderich noch einmal richtig Spaß — in einem echten Zirkuszelt.
Kurz vor den Sommerferien hatten die Kinder der Adam-Riese-Schule in Büderich noch einmal richtig Spaß — in einem echten Zirkuszelt. Foto: sir

Es ist schon ein besonderer Anblick, der sich einem auf dem Schulhof der Adam-Riese-Grundschule bietet: ein echtes Zirkuszelt, ein Pferd namens Douglas, Hunde, Kinder in bunten T-Shirts, Essensverkaufsstände und Wohnwagen.

„Es war ein anderes Leben und eine ganz andere Atmosphäre mit einer Zirkusfamilie auf dem Schulhof“, sagt Schulleiter Marc Adams. Für eine Woche zog die achtköpfige Familie Casselly inklusive Tochter Katy (9) und Baby bei der Schule ein – und stellte deren Betrieb auf den Kopf. Anstatt Unterricht veranstalteten die Lehrer zusammen mit den Cassellys eine Projektwoche, die die Schüler nicht so schnell vergessen werden. „Es ist das erste Zirkusprojekt und wir versuchen es in das reguläre Programm einfließen zu lassen, so dass jedes Kind einmal die Möglichkeit hat, daran teilzunehmen“, sagt Maria Bommes, die Co-Direktorin. Die eine Hälfte des Tages verbrachten die Schüler in elf verschiedenen Projektkursen wie Voltigieren, Jonglieren oder Bauchtanz, in denen die Kinder ihre Zirkusnummer einstudierten. Dabei kamen beeindruckende Kunststücke zustande. Artisten sprangen über Feuer, Kinder bewiesen ihre Gelenkigkeit und Fakire stellten sich furchtlos auf ein Nagelbrett. Kleine Zauberer ließen Gegenstände erscheinen und Clowns trieben ihre Faxen. Das Programm war vielseitig.

Die andere Hälfte des Tages verbrachten die jungen Artisten in ihren Klassen und widmeten sich kleinen Projekten rund um den Zirkus. Die Schüler bastelten Plakate, strichen die Sitzbänke und brachten eine Sonderausgabe der Schülerzeitung „Zeitungsplanet“ heraus.

Innerhalb der Projektkurse wurden die Kinder durch bunte T-Shirts in drei Gruppen für die drei Vorführungen am Wochenende eingeteilt, bei der jeweils 80 Kinder beteiligt waren. Almira (10), Charlotte (8) und Katir (8) sind wie alle sehr gespannt auf die Vorstellung. Charlotte ist Bodenakrobatin und hat im Zirkuszelt, in das 500 Zuschauer passen, Kunststücke wie die Fahne und Pyramiden trainiert. „Die Generalprobe lief gut. Die Kindergartenkinder, die zugeschaut haben, haben sich gefreut.“ Bei ihrer Premiere werden Charlottes Eltern und ihre Oma zuschauen. Die Eltern der Schulkinder stehen hinter dem Projekt. „Ohne die Eltern wäre beispielsweise der vierstündige Aufbau des Zeltes nicht möglich gewesen“, sagt Marc Adams. „Dieses Konzept funktioniert nur mit der ganzen Schule, also dem Förderverein, den Lehrern, dem engagierten Hausmeister Klaus Diek und den Eltern. Unser Teamgefühl wurde dauerhaft gestärkt.“ Der Förderverein war nicht der einzige Geldgeber. Zusätzlich gab es noch eine Spende der Bürgermeisterin bei einer Weihnachtsgala, während die T-Shirts von Schauinsland-Reisen gesponsert wurden.

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Katir tritt als Trapezkünstler auf. Er hätte erst nicht gedacht, die Rückwärtsrolle zu schaffen, da er Höhenangst hat, doch der Rat seiner Schwester, keine Angst zu haben, und das Training halfen ihm. „Es macht Spaß und die Zirkusleute sind nett, doch es ist auch sehr anstrengend.“ Das Pferd Douglas wird von allen heiß geliebt. Auch Almira, die mit Bällen jongliert, hat es schon gestreichelt. „Man steht vor völlig neuen Herausforderungen“, sagt Marc Adams „Plötzlich brauchten wir einen Hufschmied.“ Die Schule musste viele Vorbereitungen treffen und Genehmigungen von der Stadt einholen. Doch alles hat geklappt, so dass ein Ereignis der besonderen Art für alle beteiligten stattfinden konnte. Die Vorstellungen waren ein voller Erfolg.

(StadtSpiegel)