Von Rittern und Müllern

Auch das 33. Meerbuscher Geschichtsheft entführt den Leser wieder tief in die lokale Vergangenheit.

Der aktuellste Beitrag der jetzt erschienene Ausgabe der Meerbuscher Geschichtshefte ist sicher der Grabungsbericht von Patrick Jülich. „Der Archäologe hat im vorigen Jahr nördlich des Meerer Schlosses Mauern von spätmittelalterlichen Klostergebäuden gefunden und Hinweise auf eine noch frühere mittelalterliche Besiedlung“, berichtet Mike Kunze vom Meerbuscher Geschichtsverein. Bilder und Zeichnungen vermitteln ein detailliertes Bild von dem Projekt.

 Haben viel Fleiß und Mühe in die 33. Ausgabe der Meerbuscher Geschichtshefte gesteckt (vl.): Norbert Schöndeling, Paul Hoffmann, Robert Rameil, Patrick Jülich, Mike Kunze.
Haben viel Fleiß und Mühe in die 33. Ausgabe der Meerbuscher Geschichtshefte gesteckt (vl.): Norbert Schöndeling, Paul Hoffmann, Robert Rameil, Patrick Jülich, Mike Kunze. Foto: Geschichtsverein

Der Ritterzeit widmet sich auch Paul Hoffmann, der den adligen Besitzern von Haus Hamm nachspürt. Er dokumentiert aber zugleich mit Fotos, wie die Reste des Hauses Hamm in den letzten 100 Jahren praktisch völlig verschwunden sind. Nach langer Suche lüftet Mike Kunze zudem das Geheimnis um das verschollene Siegel des Wilhelm Jacobs, der von 1754 bis 1798 als Pfarrer in Lank wirkte. Der Historiker präsentiert den einzigen bekannt Siegelabdruck, der belegt, dass man sich bisher über Generationen hinweg eine falsche Vorstellung vom Aussehen des Siegels gemacht hat.

„Und wie harmlose Musiker des Osterather Musikvereins zuerst in die Hände der SA gerieten und dann auch noch Parteiorchester der NSDAP wurden, erzählt der Osterather Norbert Schöndeling.“ Vor vielen Jahren erhielt sein Vater Karl-Theo Schöndeling Unterlagen von der Familie Dörper, in denen sich neben diesen Informationen auch das Repertoire der Spielmänner fanden. Schöndeling nahm auch die Spur der Osterather Windmüller auf und berichtet von den Geschicken der 1882 durch einen Sturm zerstörten, hölzernen Bockwindmühle.

Robert Rameil spürte einmal mehr den Auswandererfamilien Aretz und Porth aus Ilverich nach, die in der Neuen Welt ihr Glück am Missouri versuchten. Ein Teil der Auswanderer blieb in der Neuen Heimat, ein Teil kehrte ins heimische Niederrhein-Dörfchen zurück.

Spannend ist auch die Geschichte der Entnazifizierung von Franz Hellmich, erst leitender Angestellter bei Böhler und später Geschäftsführer der Böhler-Siedlung. Dazwischen lagen sechs harte Jahre. Denn während des Entnazifizierungsverfahrens durfte er nur als Sekretär arbeiten und musste spürbare finanzielle Einschnitte hinnehmen. Die Geschichte erzählt sein Sohn Klaus anhand des Familienarchivs nach.

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Das Meerbuscher Geschichtsheft Nummer 33 umfasst auf 231 Seiten mit vielen Abbildungen insgesamt zwölf Artikel von sieben Autoren. Es ist für zehn Euro ab sofort im Meerbuscher Buchhandel zu bekommen.

(StadtSpiegel)