„Mundartpapst“ mit vollem Haus!

Zum Jubiläum platzte das Haus Latum in Lank. Ehrenbesucher wie Pastor Hermann-Josef Schagen oder die Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper und Oliver Keymis schauten vorbei.

Die Pflege der heimischen Mundart hat im Heimatkreis Lank seit jeher einen hohen Stellenwert. Da wundert es nicht, dass das Jubiläum „20 Johr Mundartstammdösch“ in Lank-Latum groß gefeiert wurde. Der „Mundartpapst“ des Lanker Heimatkreises, Johannes Toups, hatte daher auch ein besonderes, vorweihnachtliches Programm ausgearbeitet, was die über 90 Besucher im vollbesetzen Haus Latum immer wieder mit langanhaltendem Applaus bedachten. „Die anlässlich des Jubiläums anwesenden Ehrengäste, Pastor Hermann-Josef Schagen aus Korschenbroich und die Meerbuscher Landtagsabgeordneten Lutz Lienenkämper und Oliver Keymis, waren mehr als angetan von den Wort- und Liedbeiträgen der allesamt ehrenamtlich aktiven Heimatfreundinnen und Heimatfreunde“, berichtet Franz-Josef Jürgens vom Heimatkreis Lank.

Aber der Reihe nach: Nach einer auf Plattdeutsch vorgetragenen Begrüßungsansprache des Heimatkreisvorsitzenden Franz-Josef Radmacher begann das eigentliche Jubiläumsprogramm. „Johannes Toups bot mit seinem Enkel Sebastian Platen, seiner Tochter Ursula Peters und ihm selbst drei plattsprechende Generationen aus seiner eigenen Familie auf.“ Hinzu kam noch die sechsjährige Elsa Emmerichs, die mit „Omas Erstkommunion“ auf Plattdeutsch brillierte. Die plattdeutschen Wortbeiträge wurden durch Liedbeiträge aller Besucher und von Liedern des Männerchors Lank-Latum 1860/1862 ergänzt. „Natürlich wurden die Lieder durch die Mundartstammtisch-Hausband mit Wolfgang Beeck und Alfons Hansen musikalisch begleitet“, so Franz-Josef Jürgens.

„Es war eine Freude, den an diesem Festtag besonders gut aufgelegten Johannes Toups mit seiner Familie und der kleinen Elsa zu erleben.“ Die Besucher und Gäste waren durchweg begeistert. In den 20 Jahren wurde der Mundartstammtisch nur von zwei Heimatfreunden geleitet. Vom verstorbenen, ortsbekannten Karl Münks (dessen Stimme die Anwesenden noch einmal über eine alte Tonbandaufnahme hörten) und von Johannes Toups. „Werner Schmalbach spendierte im Namen der Familie anlässlich des Jubiläums im Gedenken an Karl Schmalbach jedem Besucher einen Weckmann.“ Der Latumer Bäckermeister Walter Schmedders packte auf die Weckmannlieferung noch zwei große Dosen Spekulatius, so dass alle Gäste weihnachtlich versorgt waren. „Es würde zu weit führen, alle Titel der vorgetragenen Beiträge hier zu nennen.“ Erwähnt werden muss jedoch die Weihnachtsgeschichte „Hellischovend em Hürtgenwald“ aus den letzten Tagen des 2. Weltkrieges, die einige Besucher zu Tränen rührte. Im Verlauf des Abends wurde einmal mehr deutlich, dass das Lotumer und Länkter Platt ein wahres Stück Heimat ist.

(StadtSpiegel)