Bolten, Kohtes und Co.

Herausragendes politisches und persönliches Engagement für ihre Gemeinden und ihre Bürger, das einte die letzten sechs ehrenamtlichen Gemeindebürgermeister des Amtes Lank.

Im Namen des Heimatkreises Lank konnte Georg Neuhausen mehr als 50 interessierte Zuhörer in der Teloy-Mühle zum Vortrag von Michael Regenbrecht begrüßen. Der Leiter des Meerbuscher Stadtarchivs nahm das Publikum mit auf eine geschichtliche Reise in die Zeit vor der Meerbuscher Stadtgründung. Das bis 1970 existierende Amt Lank bündelte damals die Verwaltung und die politischen Interessen der eigenständigen Gemeinden Lank-Latum, Strümp, Nierst, Langst-Kierst, Ilverich und Ossum-Bösinghoven. In jeder dieser Gemeinden gab es einen unabhängig agierenden Bürgermeister, der, gemeinsam mit dem jeweiligen Gemeinderat, die individuellen Interessen der dortigen Einwohner vertrat. Die letzten Bürgermeister der Gemeinden vor der Stadtgründung Meerbuschs waren Josef Tovornik (Lank-Latum, in Personalunion zugleich Amts- und Gemeindebürgermeister), Stephan Bolten (Ilverich), Peter Kreutzer (Nierst), Heinrich Münker (Langst-Kierst), Josef Kohtes (Strümp) und Rüdiger Selter (Ossum-Bösinghoven).

Die letzten Bürgermeister des Amtes Lank.
Die letzten Bürgermeister des Amtes Lank. Foto: Heimatkreis Lank

In den Nachkriegsjahren standen sie gemeinsam großen Aufgaben gegenüber, die sie alle mit großem persönlichem Einsatz vorantrieben. Angefangen über die Herstellung einer modernen, flächendeckenden Wasser- und Stromversorgung, dem Ausbau der Schulen und des Öffentlichen Personennahverkehrs, bis hin zur Eingliederung der Heimatvertriebenen und dem hierfür notwendigen Ausbau der Wohnflächen.

Trotz aller Individualität und allem persönlichen Kampf für den eigenen Heimatort, eines war allen klar: Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform waren die unanhängigen Gemeinden auf Dauer nicht mehr zu halten. In diesem Sinne taten sie alle ihr möglichstes, die Gründung der Stadt Meerbusch zu ermöglichen und zu fördern.

Nicht nur durch ihr Wirken als Bürgermeister, sondern auch durch ihr vielfältiges Engagement in Kirche, Vereins- und Schützenwesen und, im Falle von Josef Kohtes, für die Städtepartnerschaft mit Fouesnant bleiben diese hochverdienten und vielfach ausgezeichneten Männer unvergessen.

Die im Publikum der Teloy-Mühle zum Teil ebenfalls vertretenen Kinder und Enkelkinder der Bürgermeister sowie etliche Zeitzeugen wussten sich nach dem kurzweiligen Vortrag von Michael Regenbrecht noch einige Anekdoten aus vergangener Zeit zu berichten. Franz-Josef Radmacher und Georg Neuhausen vom Heimatkreis Lank würdigten den persönlichen Einsatz Regenbrechts für die Erstellung der biographischen Skizzen der zwischen 1970 und 2013 verstorbenen Männer und kündigten an, diese auch im Rahmen der jährlichen Publikationen des Heimatkreises („Dä Bott“) zu veröffentlichen und zu erhalten.

(StadtSpiegel)