Ein König hat viele Pflichten

Es ist der Traum so manch eines Schützen: Einmal im Leben König zu sein. Doch was muss man dafür mitbringen?

Auf den König einer Schützenbruderschaft warten schöne Momente, etliche Vorrechte, aber damit eng verbunden auch viele Pflichten. Was kommt also auf einen Monarchen zu, dessen Stellung nicht durch Geburt, Vermögen oder göttliche Fügung erlangt wurde und zudem noch zeitlich eng begrenzt ist?

Zunächst einmal hat er die Bruderschaft zu repräsentieren. Damit sind aber auch aller Augen auf ihn gerichtet. Wie ein echter Royal muss er sich also stets würdig und angemessen verhalten und kleiden. An seine Seite gehört in aller Regel eine ebensolche Königin. Dafür gibt es als Belohnung die Kutschfahrt beim großen Festzug und fast immer einen Platz in der ersten Reihe.

Der König ist übrigens auch aus seinem Amt heraus geborenes Mitglied des Vorstandes. Hier darf er mitreden und abstimmen. Nicht immer ist es dabei leicht, seine persönliche Meinung zurückzunehmen und im Interesse der Gesamtheit zu entscheiden. Nicht jeder König ist schließlich in der Vorstandsarbeit erfahren.

Bevor die Regentschaft aber beginnen kann, hat er zwei geeignete Minister für Krieg und Finanzen sowie einen Ordonnanzoffizier zu bestellen. Alle drei müssen das Königsjahr mittragen und sich denselben zeitlichen wie gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen wie der König. Dieses Team macht letztlich aus, wie viel Spaß auch ein Königshaus haben kann. Denn das Quartett bestreitet nicht nur die eigenen Veranstaltungen, sondern auch die Besuche bei auswärtigen Schützenfesten. Auch die Kompanien und Vereine im Ort erwarten, dass das Königshaus während seiner Regentschaft die ein oder andere Veranstaltung besucht. Dabei empfiehlt es sich, möglichst volksnah, aber sich zugleich seiner Vorbild- und Identifikationsfunktion dabei stets bewusst zu sein.

Je besser ein Königshaus seine Aufgaben in der öffentlichen Wahrnehmung erfüllt, desto mehr Respekt wird ihm auch im zivilen Leben entgegengebracht und desto herzlicher fällt der Empfang bei unzähligen Gelegenheiten aus.

(StadtSpiegel)