Tai-Chi im Rathauspark

Entspannung durch Konzentration: Extra-Tipp Meerbusch Mitarbeiterin Sina Rothert machte beim Tai-Chi im Osterather Rathauspark mit. Sie merkte schnell: Das ist ganz schön ungewohnt.

Freitagfrüh im Osterather Rathauspark: Im Schatten der Bäume stehen Menschen im Kreis und machen sich widerholende, fließende Bewegungen.

Beim Tai-Chi im Osterather Rathauspark suchen die Teilnehmer Entspannung durch Konzentration. Anfänger müssen sich dabei erst einmal finden. Aber dann ist es klasse.
Beim Tai-Chi im Osterather Rathauspark suchen die Teilnehmer Entspannung durch Konzentration. Anfänger müssen sich dabei erst einmal finden. Aber dann ist es klasse. Foto: sr

Das Gewicht auf die Hacken verlagert einatmen, dann in einer Bewegung leicht in die Knie gehen, die Arme nach vorne strecken und durch den Mund ausatmen. Wenn man diese oder andere Übungen des Tai-Chi länger macht, beginnt man sich ganz auf seinen Atem und die Wahrnehmung des Körpers zu konzentrieren. Ursprünglich war Tai-Chi in China dazu gedacht, bei der Meditation wach zu bleiben, aber auch Selbstverteidigung spielte eine Rolle. Hier im Park kommt es ganz auf Entspannung durch Konzentration an, was zu Beginn gar nicht so leicht ist. Puuh.

Einige Bewegungen sind ungewohnt, da bestimmte Bereiche des Körpers auf eine andere Weise gedehnt und trainiert werden, als bei bestimmten Sportarten.

Die Sechsergruppe ist ein eingespieltes Team. Schon den zweiten Sommer über trifft sie sich jeden Freitagmorgen im Park, um zusammen Tai-Chi zu machen. Die Teilnehmer des VHS- Kurses möchten so über die Sommerpause nicht aus der Übung kommen. Nach ihrem Tai-Chi Lehrer Axel Krause sollte man am besten dreimal in der Woche, oder sogar täglich, trainieren. Als junger Mann erlernte er in China die richtigen Techniken. Für ihn ist Tai-Chi weniger ein Sport als ein Einswerden mit dem Universum. Man lernt dabei, sich ganz anders zu fokussieren und zu erholen.

Genau das schätzt Christine Wahl am Tai-Chi: „Es ist wie eine eigene Energietankstelle, die man sich aufbaut.“ Christine Wahl war etwas später zu der Gruppe dazu gestoßen, die schon über drei Jahre lang zusammen trainiert. Alle würden sich freuen, wenn es noch mehr Nachwuchs gäbe, damit der Volkshochschulkurs weiter stattfinden kann. „Tai-Chi kann man immer weiter lernen, indem man exakter und synchroner wird und dazu brauchen wir Korrekturen eines Lehrers“, sagt Iris Pütz. Interessierte können gerne freitagmorgens um 9.30 Uhr gegenüber der VHS im Park vorbeischauen, sich das Training ansehen, oder auch ausprobieren. „Um den Ablauf der einzelnen Module zu erlernen, braucht man schon zwei Semester, doch es ist etwas für jedes Alter“, sagt Iris Pütz. Sie hatte, da die Bewegungen ungewohnt langsam sind, einen zweiten Anlauf gebraucht, um Tai-Chi für sich zu entdecken. Nun ist sie besonders davon angetan, dass jeder Bereich des Körpers bei den Bewegungen angesprochen wird. Gleichgewicht und Koordination werden trainiert. Aber auch bei Verspannungen kann Tai-Chi helfen. „Vor dem Hintergrund, dass sich in letzter Zeit immer mehr Leute überlastet fühlen, ist Tai-Chi modern geworden“, sagt Rainer Albrecht-Weidenbach: „Tai-Chi ist auch Prävention.“

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Mit den Händen formen sie eine Kugel, dann folgen langsame, fließende Bewegungen in alle Richtungen. Zwischendurch stehen sie nur auf einem Bein. „Nun fühle ich mich schon viel entspannter“, sagt Iris Pütz. In der VHS wird zu Beginn des Trainings meditiert. Hier in der Natur ist das nicht notwendig, die Gruppe ist gleich fokussiert. Nach den Aufwärmübungen und Sessions mit bestimmten Bewegungsabläufen, macht die Gruppe noch gymnastischere Bewegungen aus dem Qigong. Abschließend gibt es das Ritual zusammen Kaffee trinken zu gehen.

(Report Anzeigenblatt)