Osterather „Gewerbemonster“ adé?

Das „Gewerbemonster“ könnte Geschichte werden: Sowohl CDU als auch Grüne rücken von 70-Hektar-Plänen auf Meerbuscher Seite für das interkommunale Gewerbegebiet von Meerbusch/Krefeld ab. Und mehr.

Lange war es ruhig um das geplante interkommunale Gewerbegebiet von Meerbusch und Krefeld, jetzt kommt wieder Bewegung herein. Denn: Für die nächste Ratssitzung am 4. Juli (17 Uhr) in der Städtischen Realschule Osterath, Görresstraße 6, haben gleich zwei Parteien getrennt voneinander Anträge gestellt: die CDU und die Grünen – eigentlich Kooperationspartner. Dabei rückt die CDU von der bisherigen Beschlusslage ab, eine vorgesehen Fläche von 70 Hektar auf Meerbuscher Seite und 50 Hektar auf Krefelder Seite zu nutzen. „Gewerbemonster“ nannten das protestierende Gegner aus Meerbusch. In ihrem jüngsten Antrag für die nächste Ratssitzung will die Meerbuscher CDU nun maximal 30 Hektar auf Meerbuscher Seite für das interkommunale Gewerbegebiet zur Verfügung stellen. Und sie zieht auf einmal das Tempo an: „Auf dieser Basis soll nun möglichst zeitnah der Entwurf eines landesplanerischen Vertrages zwischen der Bezirksregierung Düsseldorf und den Städten Meerbusch und Krefeld erarbeitet und den zuständigen Gremien zur Beschlussfassung vorgelegt werden“, sagt Werner Damblon, Meerbuschs CDU-Chef. Die Grünen in Meerbusch wollen sogar noch weniger Fläche zur Verfügung stellen: Sie sprechen sich sogar gegen ein interkommunales Gewerbegebiet aus, fordern nur noch ein kleines auf Meerbuscher Boden. Die Forderung: „Die geplante Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebietes gemeinsam mit der Stadt Krefeld im Bereich der Ausfahrt A 44 – Osterath/KR-Fischeln wird aufgegeben“, sagen Jürgen Peters und Joachim Quass von Meerbuschs Grünen. Sie wollen nur noch, dass eine „Gewerbefläche auf dem Gebiet der Stadt Meerbusch auf den gutachterlich ermittelten Bedarf von zunächst 15 Hektar“ genutzt wird. „Interkommunales“ adé. In einer späteren Ausbaustufe könnten sich die Grünen vorstellen, dass das Gewerbegebiet bei entsprechendem Bedarf maximal um weitere 13,5 Hektar wachsen dürfe. In ihrem Antrag machen die Grünen ebenfalls klar: „Die ursprünglich angestrebte Entwicklung einer Gewerbefläche von 70 Hektar südlich der A 44 auf Meerbuscher Stadtgebiet wird nicht weiterverfolgt.“ Beide Parteien gehen damit auf Kritik aus der Meerbuscher Bevölkerung ein. Warum beide Parteien als Kooperationspartner nicht einen gemeinsamen Antrag einreichen? „Es war eigentlich verabredet, dass sogar alle Fraktionen einen gemeinsamen Antrag stellen. Warum die CDU jetzt davon abweicht und einen eigenen gestellt hat, ist mir rätselhaft“, sagt Jürgen Peters von den Grünen diplomatisch. Allerdings ist bekannt, dass hinter den Kulissen des Meerbuscher Stadtrates gerade nicht alles rund mit der CDU läuft. „Es ist anstrengend.“

(Report Anzeigenblatt)