Amprion entscheidet sich gegen Bovert

Nach der Bewertung des Gutachtens erklärt Amprion die Kaarster Dreiecksfläche zum Favoriten, da der Standortbereich mit Abstand die größte Entfernung zur geschlossenen Wohnbebauung (1.300 Meter) aufweist.

Alle anderen Standortbereiche sollen nicht weiter betrachtet werden. Die Konvertergegner sind glücklich.

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH hat heute dem Rhein-Kreis Neuss und den Kommunen in einer Informationsveranstaltung die Ergebnisse der methodischen Suche nach einem Konverterstandort für die Gleichstromverbindung ULTRANET vorgestellt. Das gutachterliche Ergebnis zeige, dass die sogenannte Dreiecksfläche (Kaarst) und der Standortbereich an der bestehenden Anlage Gohrpunkt (Rommerskirchen/Dormagen) gleichwertig für den Bau eines Konverters geeignet sind. Nach der Bewertung des Gutachtens erklärt Amprion die Kaarster Dreiecksfläche zum Favoriten, da der Standortbereich mit Abstand die größte Entfernung zur geschlossenen Wohnbebauung (1.300 Meter) aufweist. Damit folge Amprion der bereits zu Beginn des Suchprozesses formulierten Prämisse des größtmöglichen Abstands zur geschlossenen Wohnbebauung. „Alle anderen Standortbereiche werden nicht weiter betrachtet“, so Amprion in einer Erklärung. Die Konvertergegner in Meerbusch sind überglücklich: „Es ist eine riesige Erleichterung“, sagt Norma Köser-Voitz von der Initiative gegen den Doppel-Konverter vor Freude.

Auf Basis einer großräumigen Analyse hatte Amprion in der ersten Stufe bis Juni dieses Jahres 19 mögliche Standortbereiche im Rhein-Kreis Neuss ermittelt, von denen sechs in der Abwägung als besser geeignet eingestuft wurden. In der zweiten Stufe wurden in den vergangenen Monaten Daten und Informationen wie zum Beispiel Bebauungspläne der sechs Bereiche aus den Kommunen ergänzt. Die von Dritten vorgeschlagene Dreiecksfläche in Kaarst wurde vorbehaltlich einer erforderlichen Nutzungsänderung gutachterlich geprüft. Die Fläche ist derzeit im Regionalplan für den Kiesabbau reserviert.

In der zweiten Stufe erfolgte die Bewertung anhand von drei Kriteriengruppen. So wurde unter anderem der Abstand zur geschlossenen Wohnbebauung betrachtet und die Erholungsfunktion der Standortbereiche für die Bürger untersucht („Raumbedeutende Umweltaspekte“). Vor allem diese Kriterien hätten einen starken direkten Bezug zum Menschen und wären daher hoch gewichtet worden. Darüber hinaus bewerte das Gutachten das Bestehen von Siedlungs-, Gewerbe-, Industriebereichen („Sonstige Raumbedeutsame Aspekte“) sowie die Anordnungsmöglichkeiten des Konverters auf einem Standortbereich oder die Anbindung an das 380-kV-Netz („Umsetzbarkeit der Planung“).

  • Prof. Dr. Norbert Schöndeling.
⇥Foto: privat
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Die Realisierung des favorisierten Standortbereichs in Kaarst hänge von der Lösung des Konflikts mit der bestehenden raumordnerischen Ausweisung als „Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze“ (BSAB) ab. Amprion würde nun als Vorhabenträger die nötigen Schritte unternehmen, um den Bau des Konverters auf der Kaarster Dreiecksfläche zu ermöglichen. Dazu zähle eine entsprechende Stellungnahme im laufenden Verfahren zur Änderung des Regionalplans (Zieländerung), aber auch die gutachterliche Vorbereitung eines Zielabweichungsverfahrens. Hier muss der Nachweis erbracht werden, dass die Abweichung unter raumordnerischen Gesichtspunkten vertretbar ist und die Grundzüge der Regionalplanung nicht berührt werden. Das Zielabweichungsverfahren könne dann im Zuge des Planfeststellungsverfahrens beginnen.

Amprion setze „weiter auf den Dialog mit den Gemeinden und Bürgern und wird mit Veranstaltungen über die nächsten Schritte sowie die Umsetzung des Konverter-Baus informieren“. Bei der „Gestaltung des Standorts plant Amprion die Beteiligung der Bürger“.

(StadtSpiegel)