Ein Königshaus voller Landsknechte

Osterath zählt den Countdown: Am kommenden Wochenende wird kräftig Schützenfest gefeiert!

Die Wallensteiner Landsknechte sind unglaublich stolz auf ihren früheren Hauptmann Juppi Lickes. Als Josef II. regiert der 66-jährige ehemalige Bedienstete beim Landesamt für Besoldung seit zwei Jahren die Schützenwelt des Heimat- und Schützenbundes Osterath (HSB). Bei den Wallensteinern ist der gebürtige Latumer von der Ossumer Straße erst seit 1987 aktiv, obwohl er schon 14 Jahre vorher nach der Hochzeit mit seiner Monika nach Osterath gezogen ist. Aber nicht immer ist es der König, der seiner Liebsten nachgibt, meist treffen sich ihre Wünsche – etwa beim Urlaub: Der König will Wasser, die Königin mag keine Berge, also ist das liebste Ziel des Monarchenpaares die niederländische Nordseeküste. Auch beim Thema Enkel sind sich beide einig: Das sind die besten der Welt! Und Enkeltochter Jule Wittrahm begleitet mit ihren 16 Jahren die Großeltern sogar als Hofdame durchs Schützenfest. Das alles war aber ursprünglich gar nicht so absehbar. Zwar hat Lickes seit dem Eintritt in den Ruhestand 2015 genügend Zeit und auch die Idee, doch der zündende Funke kam erst im Laufe des Schützenfestes 2016. Monika Lickes, deren Familie schon seit 1935 in Osterath verwurzelt ist, musste nicht lange gebeten werden. Auf den treuen Blick ihres Mannes folgte sofort das zustimmende Nicken. Da fehlten noch die Minister. Die einleitenden Worte des zukünftigen Königs am Sonntagmorgen: „Hört mal zu, das ist jetzt kein Quatsch ...“. Da konnten Günther van Rieth und Norbert Müller ja schlecht „Nein“ sagen.

König Juppi Lickes direkt nach dem Vogelschuss: Die Freude ist ihm im Gesicht abzulesen. Jetzt darf sich ganz Osterath auf ein unvergessliches Schützenfest freuen.
König Juppi Lickes direkt nach dem Vogelschuss: Die Freude ist ihm im Gesicht abzulesen. Jetzt darf sich ganz Osterath auf ein unvergessliches Schützenfest freuen. Foto: neele/mk

Norbert Müller ist ebenfalls Landsknecht, war bereits zweimal Kompaniekönig und nahm die Herausforderung gerne an. Als Küchenchef beim Rheinischen Sparkassen- und Giroverband wartet der 60-Jährige schon geraume Zeit darauf, dass sein Reich nach dem Neubau in Düsseldorf endlich wieder einsatzbereit ist. 2020 soll es so weit sein. Bis dahin hält er sich mit Ehefrau Edith, die bereits im Ruhestand ist, beim Skifahren fit und freut sich aufs Schützenfest. Außerdem warten die beiden auf einen Enkel, allerdings erprobt sich Junior Dominik (31) lieber erst einmal als Kompaniekönig der Wallensteiner und folgt zunächst hier Vaters Fußstapfen.

Günther van Rieth ist schon länger als seine beiden Kameraden Wallensteiner, nämlich seit 1973. Aber nur, weil er bei der Gründung 1964 nicht aufgenommen wurde, weil er noch ein paar Monate zu jung war. Mittlerweile hat der Tennisspieler des DJK Siegfried und Manager Process Engineering im Ruhestand dort aber schon zweimal die Königskrone errungen. Mit seiner Tillie, die er schon als junger Mann von Roermond nach Osterath gelockt hat, freut sich der verdiente Minister besonders, dass die elfjährige Enkelin Johanna als Page in der Ministerkutsche mit durch Osterath fahren wird.

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Dass das gesamte Königshaus in den vergangenen zwei Jahren viel Spaß im Amt hatte, kann man an der Zahl der wahrgenommenen Termine sehen. Während ausschließlich das Schützenfest und die wenigen offiziellen HSB-Ereignisse für das König und Minister verpflichtend sind, sind die drei Paare insgesamt rund 160 Einladungen gefolgt. Das ging aber auch nur, weil alle sechs derzeit beruflich nicht eingespannt sind.

(Report Anzeigenblatt)