Engel von Osterath gesucht

Anfang Januar brannte es im Dachgeschoss des 1786 errichteten Kröllgeshof in Osterath an der Hochstraße. Nach den Emotionen der ersten Tage haben die Anwohner jetzt erfahren, dass eine Osteratherin ihr „Engel“ ist.

Die suchen sie jetzt: „Bitte melden Sie sich bei uns!“

Sie sah den Rauch, hielt einen Autofahrer an, damit dieser die Feuerwehr alarmierte – und dann verschwand die Unbekannte in den Straßen von Osterath. „Für uns ist sie ein Engel – wahrscheinlich hat sie uns das Leben gerettet“, sagen die Bewohner des Hauses an der Hochstraße 6 in Osterath. Am 3. Januar brannte es im Dachstuhl im 1786 errichteten Kröllgeshof. Gegen 8.51 Uhr dieses Samstagmorgens ging der Alarm bei der Feuerwehr ein, alle fünf Bewohner konnten gerettet werden. „Zeitgleich kam auch noch unsere Tochter zurück, sie hatte bei einer Freundin übernachtet“, sagt Susanne Steiner. Von den Schranken aus konnte sie das Unglück sehen. Esther Steiner klingelte noch schnell ihre Familie und die Mitbewohner sowie Hund „Herr Cuby“ wach – dann trat auch schon die Feuerwehr in Aktion. „Wir wohnen quasi direkt neben der Feuerwache. Früher war ich sogar öfters mal sauer, wenn die ihr Martinshorn anschalteten. Müssen die denn so einen Krach machen, dachte ich. Jetzt denke ich anders: Die Feuerwehr darf so oft ihr Horn einschalten, wie sie will.“ Äußerst professionell seien die Retter in der Not vorgegangen. Der Dank der Bewohner geht auch an die Polizei, den „sehr hilfreichen Autofahrer“ – und an das Ordnungsamt. „Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren so nett und haben sich rührselig um uns gekümmert. Heiße Getränke und warme Decken, im Wagen konnten sie sich aufwärmen.“ Das Obergeschoss, in dem das Feuer ausbrach, war direkt nach dem Brand nicht mehr bewohnbar. Mittlerweile ist es kernsaniert. „Zum Glück waren die Bewohner an dem Tag nicht da“, sagt Werner Lettow. Die unteren Etagen hatten aufgrund des Löscheinsatzes einen Wasserschaden.

Nachdem sich der Schock der ersten Tage gesetzt hat, kam aber immer mehr ins Bewusstsein, dass am Anfang der Rettung „eine Heldin“ stand. Offiziell hieß es, dass die Bewohner dank eines Rauchmelders gewarnt wurden. „Wir haben ihn nicht gehört“, so die Bewohner. Die Frau, die den Autofahrer anhielt, die suchen sie jetzt. „Bitte melden Sie sich bei uns – wir würden Ihnen so gerne Danke sagen!“

(StadtSpiegel)