Osterath: Bruderschaft will Bürgerzentrum

Ein Wegfall der Halle 9 würde starke Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben in Osterath haben. Daher wünscht sich die Bruderschaft jetzt ein Bürgerzentrum.

„Stures Ortsteildenken hilft keiner Stadt, aber es ist natürlich wichtig, die Entwicklung der Stadtteile im Auge zu halten“, so bringt es Norbert Schöndeling, Brudermeister der St.-Sebastianus-Bruderschaft Osterath, auf den Punkt.

Mit Spannung und einer gewissen Sorge blickt die Osterather Bruderschaft auf die Diskussionen rund um die Halle 9. „Dabei mag es gut sein, dass das JuCa nicht so von der Jugend angenommen wurde, wie es sich alle Beteiligten erhofft hatten“, sagt Brudermeister Norbert Schöndeling. „Über 14.000 Besucher belegen allerdings, wie groß der Bedarf einer kulturellen Einrichtung in Osterath tatsächlich ist.“

Osterath ist nach Auffassung der Schützen völlig „unterversorgt“. Neidvoll blickt man auf das Forum Wasserturm und das Bürgerhaus in Lank sowie die beeindruckende Stadtbücherei in Büderich. „Solche kulturellen Einrichtungen sucht man in Osterath vergebens“, so Norbert Schöndeling.

Immer wieder weise die Stadt darauf hin, „dass Osterath von allen Meerbuscher Stadtteilen in den nächsten Jahren die stärkste Entwicklung erfahren wird“. Dazu gehöre nicht nur das Großprojekt Bahnunterquerung und neue Gewerbegebiete, sondern insbesondere auch große Neubaugebiete. „Zwar empfiehlt sich in Osterath als sehr angenehmer und insbesondere auch sehr verkehrsgünstig gelegener Wohnstandort, aber wie sollen die Neubürger in ihrem neuen Wohnort ankommen“, fragt Schöndeling, „wenn sie für alle kulturellen Angebote in Nachbarstadtteile oder gar -städte fahren müssen.“ Die Stadt Meerbusch betone zu Recht, „dass man mit seinen Stadtteilen nicht Schlafplatz im Speckgürtel der Großstädte sein will“. Wolle man hier mit einem eigenen Profil wirken, dann bedarf es aber eben auch der Einrichtungen, die dies ermöglichen können, so die Osterather Bruderschaft.

Kulturelle Angebote und Einrichtungen würden dabei in einer engen Wechselbeziehung stehen. „Für den Ort aktive Vereine suchen für ihre Veranstaltungen nach passenden Räumen, andererseits laden vorhandene Räume aber auch dazu ein, neue Angebote zu entwickeln, an die bisher kein Denken war.“

Die Osterather Bruderschaft sieht die Halle 9 für die nächste Zeit als bewährten Veranstaltungsort, dessen Betrieb weitergeführt werden sollte, solange es an Alternativen fehlt. Großes Potential sieht sie allerdings auch in den Standorten Barbara-Gerretz-Schule und insbesondere auch Ostara-Gelände. „Hier könnte ein lebendiges Bürgerzentrum entstehen, das für die unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen Angebote schafft und damit das Gemeinleben im Stadtteil und darüber der ganzen Stadt stärkt“, so Brudermeister Norbert Schöndeling.

(Report Anzeigenblatt)