Polizei: Keine „signifikante Häufung“ in Osterath

Neben der Aktion „Riegel vor“ führt die Polizei jetzt verstärkt Kontrollen durch – und gibt Entwarnung für eine erhöhte Kriminalität in Osterath.

Die Polizei erhöht ihren Druck auf Kriminelle in Meerbusch, klärt aber auch gleichzeitig Meerbuscher mit der Aktion „Riegel vor“ auf, wie man sich selber besser schützen kann: Aktuell ist die Polizei im Rahmen einer landesweiten Schwerpunktaktion, in Anlehnung an die „Aachener Erklärung“, mit verstärkten Kräften an häufig wechselnden Kontrollstellen in Meerbusch und dem Rhein-Kreis Neuss präsent.

Die „Aachener Erklärung“ ist eine Vereinbarung der Innenminister des Bundes, der Länder NRW, Rheinland Pfalz und Niedersachsen sowie der Staaten Belgien und den Niederlanden. Ziel der „Aachener Erklärung“ es ist, durch intensive und auch grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Länder effektiver gegen die Eigentumskriminalität, hier insbesondere Wohnungseinbruchsdiebstähle durch mobile Täterbanden, vorgehen zu können.

Im besonderen Fokus stehen überregional agierende, mobile Verdächtige, die gezielt anreisen, um Taten zu verüben. Die Kontrollen sind Bestandteil polizeilicher Schwerpunktsetzung zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs sowie für die Präsenz der Polizei auf den Straßen im Rhein-Kreis Neuss.

Seit Donnerstag nutzt die Polizei zudem eine neue Möglichkeit im Rahmen der Aktion „Riegel vor“, um auf die Beratung durch Expertenteams aufmerksam zu machen. Die ersten sogenannten Asphaltaufkleber (auch „Street Floor“ genannt) sind in Meerbusch für Fußgänger an zentralen Punkten gut sichtbar auf Gehwegen oder Plätzen aufgebracht. Die Aufkleber zeigen neben dem Logo der Kampagne „Riegel vor“ einen sogenannten QR-Code, der zur Internetseite der Polizei mit allen Beratungsterminen führt.

Und die Polizei geht mit verschiedenen Maßnahmen gegen Einbrüche vor. Zum einen sind uniformierte und zivile Streifen im Einsatz. Eine zentrale Bearbeitung der Wohnungseinbrüche im Rhein-Kreis Neuss stellt sicher, dass Serien und überregionale Bezüge schneller erkannt und Tätern somit das Handwerk gelegt werden kann. Ein weiterer Baustein dieser Strategie ist die technische Prävention. Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt erfahrungsgemäß die Zahl der Wohnungseinbrüche. Täter nutzen insbesondere die früh einsetzende Dämmerung, um zumeist unerkannt in Häuser einzusteigen. Technische Sicherungen an Fenster und Türen sind ein wirksames Mittel gegen Wohnungseinbrüche. In Meerbusch blieben im Jahr 2016 mehr als die Hälfte aller Wohnungseinbrüche im Versuchsstadium stecken – nicht zuletzt aufgrund sicherungstechnischer Einrichtungen. Aber es geht noch mehr: „Meerbuscher können auch selber die Augen aufhalten“, sagt Daniela Dässel von der Polizei im Rhein-Kreis Neuss. Würden verdächtige Fahrzeuge langsam durch das Wohngebiet fahren, so dass sie bei den Anwohnern Misstrauen verursachen, sollten Meerbuscher sich nicht scheuen, die Polizei darüber zu informieren. In Osterath wurden gerade erst jüngst Sabine Backers und Ehemann Dr. Rolf Köhler bestohlen. „Ich war keine zehn Minuten weg beim Bäcker, da fehlte mein EBike aus der Garage“, sagt Sabine Backers. Sofort informierte sie die Polizei, fertigte aber auch noch einen Brief für die gesamte Nachbarschaft an. Zeugensuche. Daraufhin sollen sich mehrere Nachbarn gemeldet haben, die über Diebstähle berichteten. Den Meerbuscher Nachrichten liegen die Adressen vor, die Polizei überprüfte die Angaben. „Wir können vor Ort keine signifikante Häufung erkennen.“ Einige der Angaben bestätigten sich nicht, andere lagen schon rund ein halbes Jahr zurück. Dennoch sei es gut, sich direkt an die Polizei zu wenden. „Am besten dann immer direkt mit Hinweisen wie Autokennzeichen oder Beschreibung von Personen.“

(StadtSpiegel)