Ein „internationaler“ König

In Langst-Kierst ist die Freude groß: Holger Amelung ist die neue Majestät der Schützen. Mit ihm können die Langst-Kierster auf drei wundervolle Jahre blicken.

Langst-Kierst verfügt in den nächsten drei Jahren über einen „internationalen“ Hofstaat. Das Königspaar sind Holger und Hiltrud Amelung aus der 6. Kompanie. Außenminister Felix Richter ist zwar mit Königstochter Marie liiert, hat als Lank-Latumer Artillerist aber einen Migrationshintergrund. Dasselbe gilt für Prinz Johannes Hilgers, der nicht nur aus Osterath stammt, sondern mit Viktoria Jammer auch noch eine Lanker Prinzessin an seiner Seite hat. Nur Sozialminister Heinz Breuers mit Gattin Hilde stammt wieder aus Langst-Kierst. Die vier Paare stehen nun für drei Jahre an der Spitze der St. Martinus-Bruderschaft von 1858. Im nächsten Jahr wird das Schützenfest gefeiert, 2018 steht das Bürgerfest auf dem Programm.

 Holger Amelung regiert in den nächsten drei Jahren die Schützen aus Langst-Kierst!
Holger Amelung regiert in den nächsten drei Jahren die Schützen aus Langst-Kierst! Foto: Vuhl

Bereits zum dritten Mal wurde am Samstag auch der Pokal der Kompaniekönige ausgeschossen. Hier setzte sich Dirk Schlungs von der 6. Kompanie durch. Pfänderschützen sind Stefan Hanebrink, der mit dem Kopf und dem rechten Flügel gleich zwei Trophäen erringen konnte, Stefan Kamp (linker Flügel) und Frank Schmidt (rechter Flügel).

Der Freitag stand diesmal ganz im Zeichen dreier Schützen-Urgesteine, die über Jahrzehnte die Bruderschaft geführt und geprägt haben. Den Rekord hält General Franz-Josef Münker, der 35 Jahre an der Spitze des Regimentes gestanden hatte und nun den Kommandeursdegen an den scheidenden König Hans-Jakob Brocker übergeben hat. Präsident Ludwig Hanebrink freute sich nach 33 Jahren als Chef der Bruderschaft, nun Präsidentenkette, Amt und Verantwortung in jüngere Hände legen zu können. Dirk Humborg (42) war bereits im März gewählt worden und hat die Feuertaufe zum Vogelschießen mit Bravour gemeistert. So konnte Hanebrink den Beifall zum Abschied gelöst auf sich einprasseln lassen, nicht ohne aber noch einmal Sponsoren, Politik und Verwaltung in gewohnt humoristischer Manier dazu anzustacheln, ihr Engagement ruhig noch etwas zu steigern: „Ein so kleiner Verein wie wir braucht immer etwas mehr Unterstützung als die großen!“ Auch Oberst Paul Breuers hatte nach 24 Jahren einen Degen an Nachfolger Ludger Münker weiterzureichen. Das gute Stück ist seit vier Generationen in der Hand der Familie und hat immer dem jeweiligen Oberst der Bruderschaft gehört. Jetzt wird es erstmals kein Breuers sein, der damit bewaffnet ist. Dass aber auch Münker sein Handwerk beherrscht, zeigte er schon in den Stunden zuvor. Die Kommandos waren im ganzen Regiment gut zu verstehen und der Große Zapfenstreich für die neue „Ehrenabteilung“ mit Fackelträgern und Solo-Trompetern ein echter Genuss. Der bisherige Hauptmann der 7. Kompanie wurde noch im Zelt von Brocker und Humborg mit Rundschnur und Schulterstücken ausgestattet und damit auch optisch in den neuen Rang befördert.

(StadtSpiegel)