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Tour de France: Zabel will mehr: Erst Tour-Teilnahme, dann Siege

Tour de France : Zabel will mehr: Erst Tour-Teilnahme, dann Siege

Mit seinem zweiten Platz in Frankfurt hat Rick Zabel ein Ausrufezeichen gesetzt. Der 23-Jährige glaubt, dass die Teambosse nun an seiner Nominierung für die Tour deFrance kaum vorbeikommen.

Frankfurt/Main (SID). Neben den Etablierten der Szene wirkte Rick Zabel fast ein wenig schüchtern, seine Botschaft an die Teambosse war dafür umso bestimmter. "Ich will zur Tour de France, und ich denke, dass ich gute Argumente geliefert habe", sagte der 23-Jährige nach seinem viel beachteten zweiten Rang beim Radklassiker in Frankfurt/Main - dem besten Resultat seit dem Wechsel zur Schweizer Mannschaft Katjuscha-Alpecin.

Die Premiere bei der größten und wichtigsten aller Rundfahrten, die am 1. Juli in Düsseldorf und damit gerade einmal 70 Kilometer Luftlinie entfernt von seiner Geburtsstadt Unna beginnt, "ist mein ganz großer Traum", sagte Zabel. Und er bewies am Montag auch, dass seine Teilnahme "ganz im Interesse" des Teams um Kapitän Alexander Kristoff sein müsste.

Ziemlich routiniert meisterte er bei widrigen Bedingungen die anspruchsvolle Strecke durch den Taunus, selbst die knackigen Anstiege überwand Zabel scheinbar mühelos. Als er inmitten der Hochhausschluchten der Mainmetropole den Zielsprint für Kristoff vorbereitete, war der Doppelsieg praktisch gesichert. "Rick hat mich toll durch die Stadt geleitet", sagte der dreimalige Sieger Kristoff, "er hat ein super Rennen gezeigt."

Kein Wunder war es daher, dass Zabel junior nur wenig später wieder die Vergleiche mit seinem berühmten Vater kommentieren musste. "Man muss kein Hellseher sein", sagte er, "um zu wissen, dass ich nicht die gleiche Karriere hinlegen werde." Würde der Youngster "nur die Hälfte der Siege" seines Vaters einfahren, "wäre das schon überragend."

Selbst bis dahin ist es aber noch ein ziemlich langer Weg. Erik Zabel gelangen im Laufe seiner gesamten Karriere über 200 Erfolge. Sein Sprössling hat 2013 die U23-Ausgabe der Flandern-Rundfahrt gewonnen, als Profi bislang einen Etappensieg bei der Österreich-Rundfahrt vor zwei Jahren zu Buche stehen. Eine erfreuliche Entwicklung hat er seither auch ohne weitere Triumphe genommen.

"In Zukunft will ich irgendwann selbst Rennen gewinnen. Die Leistung in Frankfurt war wieder ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Zabel, der glaubt, "dass ich der Sprinter für unser Team bin, wenn Alex nicht dabei ist." Wann immer der große Norweger jedoch am Start ist, muss Zabel (noch) Helferdienste verrichten. "Aktuell bin ich zufrieden mit dieser Rolle", sagte er.

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Dass Zabel in ein paar Jahren selbst eine Mannschaft als Kapitän anführen kann, davon ist Landsmann John Degenkolb überzeugt. Der 28-Jährige vom amerikanischen Team Trek-Segafredo erkannte als geschlagener Dritter neidlos an, wie stark die Leistung seiner Rivalen war.

"Katjuscha hat das ziemlich gut gemacht", sagte der Wahl-Hesse, "Rick hat ein richtig gutes Leadout gefahren. Das spricht für die Arbeit, die er leistet." Lob des Konkurrenten - wohl ebenfalls ein starkes Argument für Zabels Tour-Debüt.