„Centspende“ für Kinder

„Centspende“ für Kinder

Kleiner Verzicht – große Wirkung: TIM-Projekt der Bürgerstiftung Meerbusch leistet wertvolle Unterstützung im Verborgenen.

Die so genannte „Centspende“ der Stadtverwaltung geht in diesem Jahr an die Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“. Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Michael Marschall übergab jetzt exakt 1.346 Euro und 26 Cent an die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, Bettina Scholten. Das Geld kommt dem Projekt „Teilhabe in Meerbusch“, kurz TIM, zugute, das die Bürgerstiftung im Jahr 2015 auf Anregung des Jugendamtes der Stadt ins Leben gerufen hat. Seitdem gilt die Initiative als wichtiger Baustein für die Gesamtstrategie der Stadt gegen Kinderarmut in Meerbusch.

 1.346 Euro und 26 Cent hat die Centspenden-Aktion der Stadt Meerbusch im Jahr 2018 erbracht. Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Michael Marschall überreichte Bettina Scholten, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“, das symbolische Centstück.
1.346 Euro und 26 Cent hat die Centspenden-Aktion der Stadt Meerbusch im Jahr 2018 erbracht. Der stellvertretende Personalratsvorsitzende Michael Marschall überreichte Bettina Scholten, Geschäftsführerin der Bürgerstiftung „Wir für Meerbusch“, das symbolische Centstück. Foto: Stadt Meerbusch

Von den Fördergeldern, die die Bürgerstiftung aus ihrem TIM-Topf auszahlt, profitieren Meerbuscher Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen. Geholfen wird bei Anliegen, die durch die gesetzlichen Zuwendungsleistungen nicht abgedeckt sind. „Wer glaubt, dass es solche Fälle in einer wohlhabenden Stadt wie Meerbusch nicht gibt, liegt falsch“, so Bettina Scholten. Im Gegenteil: „Soziales Ungleichgewicht trifft Kinder insbesondere dann hart, wenn sie mit Gleichaltrigen aus besser gestellten Familien ihre Freizeit verbringen und irgendwo auch ’mithalten’ wollen.“ Die Bürgerstiftung hilft deshalb bewusst sehr lebensnah: Ein Zuschuss zum „Schokoticket“ für Bus und Bahn, zum Kauf eines Fahrrades, zum Musikschulgeld, zum Mitgliedsbeitrag für den Sportverein oder für ein Kleid zum Schulabschlussball – Möglichkeiten, Familien praktisch zu helfen, gebe es viele, so Scholten. Bis zu 250 Euro pro Kind können Eltern pro Jahr beantragen. Ausgezahlt wird aber nicht pauschal, über die Verwendung des Geldes müssen Belege beigebracht werden. Rund 30.000 Euro – allesamt aus Spenden – hat die Bürgerstiftung seit 2015 schon für das TIM-Projekt ausgezahlt. „Über weitere Spenden für TIM freuen wir uns natürlich jederzeit, denn ohne geht es nicht“, sagt Bettina Scholten.

In der Stadtverwaltung stieß die Initiative der Bürgerstiftung sofort auf offene Ohren: Seit 1988 spenden über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Monat von ihrem Gehalt die Centbeträge hinter dem Komma für einen sozialen Zweck, den der Personalrat auswählt. In den vergangenen Jahren ging das Geld unter anderen an die Hospizbewegung Meerbusch, an das AWO-Mütterzentrum in Büderich, an das Blindenzentrum in Strümp oder an die Meerbuscher Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). „Wir sind stolz auf unsere Kolleginnen und Kollegen“, sagt Michael Marschall. „Dieser kleine Verzicht tut dem Einzelnen nicht weh, kann aber vereint mit vielen nützliche Hilfe leisten.“

(Report Anzeigenblatt)