Die Meerbusch-Botschafterin

Die Meerbusch-Botschafterin

Die Meerbuscher Schülerin Julia Philipp hat sich im Wahlkreis 110 für das USA-Stipendium des Deutschen Bundestages qualifiziert. Am 29. August startet sie als Junior-Botschafter in die USA und wird ihr Austauschjahr und das Schuljahr 2018/2019 in Maryland verbringen.

Leicht nervös wirkt sie, aber selbstsicher. Im provisorischen Rathaus in Bovert ist die 16-jährige Julia Philipp erschienen, um sich von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage und Meerbuschs CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling zu verabschieden. Denn: Die Ilvericherin hat sich für das USA-Stipendium des Deutschen Bundestages qualifiziert, Ansgar Heveling traf für seinen Wahlkreis 110 zum Schluss die Entscheidung. „Am Ende waren drei Kandidaten übrig, es war eine ganz enge Entscheidung“, sagt ein sichtlich erfreuter Bundestagsabgeordneter, der stolz ist, die Meerbuscherin in die USA schicken zu können. Das letzte „Fünkchen“ bei der Auswahl: „Es war die Persönlichkeit.“ Knapp ein Jahr wird die Schülerin des Marie Curie Gymnasiums in Neuss nun in Maryland, genauer in Fort Meade, 40 Kilometer nördlich von Washington D.C. und etwas südlich von Baltimore verbringen. Da ist sie auf jeden Fall sicher: Fort Meade ist Garnisonsstadt und die Heimat des amerikanischen Geheimdienstes NSA (Crypto City). „Ich werde in einer netten Gastfamilie untergebracht“, sagt sie. Sie wisse bereits, dass die Gasteltern selber drei Kinder haben, der Älteste sei aber schon aus dem Haus. Auch habe sie bereits einmal mit ihrer Gastmutter telefonieren können. Vor Ort wird sie auf die örtliche Highschool mit rund 2000 Schülern gehen. „Dort ist das ganze Schulsystem schon anders“, sagt Julia. Die Schüler hätten ganz andere Beziehungen zu ihren Lehrern, viel würde sich im Schulalltag auch um den Sport drehen. Um ihr Englisch macht sich die Meerbuscherin keine Sorgen: Bis zur achten Klasse ist sie auf die International School on the Rhine (ISR) gegangen, jetzt hat sie einen Leistungskurs Englisch. Meerbusch wird sie ein wenig vermissen, aber ihre Eltern würden ganz hinter hier stehen. „Meine Mutter ist etwas aufgeregter als mein Vater“, sagt sie mit einem Lächeln. Auch wisse sie, dass wenn sie zurückkommt, ihre Freundinnen bereits ihr Abitur machen, sie die Stufe aber wiederholen muss. „Das ist aber nicht schlimm.“ Der Schüleraustausch des Deutschen Bundestages mit den USA existiert seit den 80er Jahren und dient der Völkerverständigung.

(StadtSpiegel)