Meerbusch: Hildegundis Stadt?

Meerbusch: Hildegundis Stadt?

Es gibt die Thomas-Stadt Kempen und Neuss wird auch gerne als Quirinus-Stadt bezeichnet - warum solle dann Meerbusch nicht nach seiner bedeutendsten historischen Persönlichkeit Hildegundis von Meer benannt werden?

Es gibt die Thomas-Stadt Kempen und Neuss wird auch gerne als Quirinus-Stadt bezeichnet - warum solle dann Meerbusch nicht nach seiner bedeutendsten historischen Persönlichkeit Hildegundis von Meer benannt werden?

„Hildegundis Stadt Meerbusch“ - das klingt toll und dieser Titel für die „Stadt im Grünen“ wäre durchaus denkbar und sogar recht unbürokratisch realisierbar.

Die Diskussion darüber wurde jetzt beim Geschichtsverein Meerbusch geführt. Vorausgegangen war ein Vortrag der Kunsthistorikerin Dr. Rosemarie Vogelsang mit dem Titel „Wie können wir das Bewusstsein über die Selige Hildegunde über das Jubiläumsjahr 2016 hinaus transportieren?“

Als Robert Rameil erklärte, dass vor 30 Jahren bereits der Versuch gescheitert sei, die Meerer Klostergründerin zur Stadtpatronin zu erheben, kristallisierte sich schnell die Frage heraus, wie dies denn in Zukunft erreicht werden könne. Die Diskussion nahm fahrt auf.

Immerhin herrscht kein Zweifel darüber, dass Hildegundis von Meer die bedeutendste historische Persönlichkeit der Stadtgeschichte ist. Nicht nur vor dem Hintergrund des Jubiläumsjahres 850 Jahre seit der Gründung von Kloster Haus Meer, sondern generell sei das Geschichtsbewusstsein auch heute noch präsent. Dass beispielsweise junge Menschen ihr neu gegründete Schützengruppe „Hildegundis von Meer“ nennen würden, mach dies deutlich.

Dabei wäre in der der Geschichte der Meerer Quellen noch längst nicht restlos erforscht. „Hier ist sicher noch Arbeit für eine ganze Forschergeneration“, erklärte Diplom-Archivarin Vera Meyer-Rogmann.

Es könnte also zukünftig weiter spannend werden. Darum wäre ein Titel „Hildegundis-Stadt Meerbusch“ sicherlich nicht verkehrt.

Der Vorsitzende Mike Kunze warf in die rege Diskussion ein, dass die Zeichen gar nicht so schlecht stünden, da ja der Meerbuscher Norden bereits in der katholischen Pfarre Selige Hildegundis von Meer vereinigt sei.

Hinzu kommt, dass ein politischer Beschluss für solch einen Titel gar nicht erforderlich sei. „Vielmehr wäre hier bürgerliches Handeln gefragt“, ergänzte Robert Rameil

Dass Neuss die Quirinus-Stadt und Kempen die Thomas-Stadt sei, habe nie jemand offiziell beschlossen, erklärte Rameil weiter, vielmehr würden die Menschen den Begriff immer wieder von sich aus benutzen, so dass er sich im Laufe der Zeit eingebürgert habe und längst auch auch außerhalb der Stadtgrenzen ein Begriff geworden sei. Solle sich der Titel „Hildegundis-Stadt Meerbusch“ also etablieren, so wäre hier handeln der Bürger gefragt. Das Potenzial und das Bewusstsein dafür, sei in Meerbusch vorhanden.

(StadtSpiegel)